Unfallversicherung
Kenntnisse über die private Unfallversicherung gering
Die Notwendigkeit der privaten Unfallversicherung ist vielen Deutschen bekannt. Preisgründe und Unwissenheit führen jedoch dazu, dass viele auf den wichtigen Schutz verzichten. Viele Befragte einer Umfrage sind der Ansicht, dass der Schutz der gesetzlichen Unfallversicherung komplett ausreichend ist.
Eine Studie der Yougov Deutschland AG im Auftrag der Helvetia Versicherungsgesellschaft AG mit 1.090 Befragten (18-65 Jahre) besagt, dass viele zwar kein Wissen über die Leistungen der privaten Unfallversicherung haben, gleichfalls jedoch der Ansicht sind (ca. 2/3 der Befragten), dass sie sehr oder äußerst wichtig ist.
20% aller befragten Personen erwarten, dass die Leistungen der gesetzlichen Unfallversicherung eine ausgezeichnete bzw. sehr gute Versorgung darstellen. Dem entgegen vermuten 43%, dass sie nur mittelmäßige oder schlechte Versorgungen durch die gesetzliche Unfallversicherung erhalten werden. Dennoch planen nur zehn Prozent der befragten Personen binnen der nächsten 12
Monate einen Abschluss tätigen zu wollen. Ganze 68% der Teilnehmer gaben an, in den nächsten 12 Monaten „wahrscheinlich nicht“ oder „bestimmt nicht“ eine Unfallversicherung abschließen zu wollen.
Über ein Drittel der Befragten nannten als Grund dafür, dass sie keine Unfallversicherung haben möchten, den Preis. In etwa ein Drittel meinte, dass die Unfallversicherung zu teuer ist bzw. sie es sich nicht leisten können. Dabei nannte über ein Viertel, dass sie sich mit dem Thema noch nicht auseinandergesetzt haben. Hierbei wird auch klar, dass es für die Befragten nicht ersichtlich ist, wann der gesetzliche Schutz endet und der private anfängt. Ein Fünftel erwartet bei einem Unfall zu Hause eine Leistung aus der gesetzlichen Unfallversicherung. Daneben besteht bei 49% keinerlei Kenntnis zum Leistungsumfang der privaten Unfallversicherung.
Ein Unfall ist schnell passiert
Die Statistiken sind eindeutig: Jeden Tag verletzen sich mehr als 20.000 Menschen am Arbeitsplatz, im Straßenverkehr oder im Haushalt. Umgerechnet bedeutet dies, dass in Deutschland alle 4 Sekunden ein Unfall passiert. Während so mancher Sturz im Haushalt folgenlos bleibt, gilt dies bei Weitem nicht für alle Unfälle. Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz weist für das Jahr 2011 rund 8,72 Millionen Unfallverletzte und mehr als 20.000 Unfalltote aus. Das heißt jeder Zehnte erleidet einmal pro Jahr eine Unfallverletzung und etwa 0,02 Prozent der gesamten Wohnbe- völkerung erleiden einen tödlichen Unfall.Während nur etwa 17 Prozent aller Unfälle in der Schule oder am Arbeitsplatz passieren, sind Freizeit und Haushalt mit 35 bzw. 32 Prozent deutlich unfallträchtigere Alltagsbereiche. Die wenigsten Unfälle passieren überraschenderweise im Verkehr.
Unfälle am Arbeitsplatz oder auf dem Arbeitsweg sind in der Regel durch die gesetzliche Unfallversicherung gedeckt. Die Folgen von Verkehrsunfällen werden durch eigenständige Haftpflichtversicherungen oder die Kfz-Versicherungen übernommen. Damit bleibt die Mehrzahl der Unfälle, die zu Hause oder in der Freizeit passieren, unversichert.
Abhilfe schafft hier eine private Unfallversicherung. Im Falle eines Unfalls zahlt diese einen vorher festgelegten Einmalbetrag oder eine monatliche Unfallrente. Meist gilt der Versicherungsschutz für Unfälle weltweit und rund um die Uhr.
Kern der privaten Unfallversicherung ist dabei die Absicherung einer unfallbedingten Invalidität. Der Grad der Invalidität wird dabei nach der sogenannten Gliedertaxe bestimmt. Sie ist Teil des Versicherungsvertrages. Daneben wird in vielen Verträgen zu einer Todesfallleistung auch eine Übergangsentschädigung vereinbart. Diese soll Schwerverletzten Hilfe bieten, beispielsweise um eine Heilbehandlung zu finanzieren. Weitere Bausteine einer Unfallversicherung sind neben der meist geringen Todesfallleistung auch so genannte Tagegelder. Im Fall einer unfallbedingten Arbeitsunfähigkeit wird für die Dauer einer ärztlichen Behandlung der vereinbarte Tagegeldsatz oder bei vollstationärer Behandlung von Unfallfolgen in einem Krankenhaus der Krankenhaustagegeldsatz gezahlt.